06. - Januar - 2022

Überschussbeteiligungen ächzen unter Niedrigzinsen

In diesen Wochen geben die Lebensversicherer ihre Überschussdeklarationen für 2022 bekannt.
Absehen lässt sich schon jetzt, was angesichts der drückenden Niedrigzinsen ohnehin
niemanden überrascht: Die Kurve zeigt insgesamt weiter nach unten. Immerhin aber halten
einige große Versicherer ihre Überschussbeteiligungen gegenüber dem Vorjahr konstant.

Die Allianz beispielsweise leistet eine laufende Verzinsung von 2,3 (Klassik) bzw. 2,4 Prozent
(Perspektive) und damit so viel wie 2021. 2019 allerdings waren es jeweils noch 0,5 Prozent
mehr. Ein ähnliches Bild bietet sich bei anderen „Dickschiffen“ der Branche: Die Axa schreibt
ihrer Kundschaft 2022 wie im Vorjahr 2,6 Prozent gut, nachdem es 2019 noch 2,9 Prozent
waren; der Volkswohl Bund weist 2,25 Prozent für 2022 wie für 2021 aus, nach 2,4 Prozent im
Jahr 2019. Seit fünf Jahren konstant ist hingegen die Überschussbeteiligung der LV 1871 mit 2,4
Prozent, während Ergo und R+V sinkende Überschüsse auch gegenüber 2021 in Aussicht stellen.
Die Lebensversicherer insgesamt können von der Rallye an den Kapitalmärkten kaum
profitieren, da sie den Großteil der Kundengelder in verlustsichere Anlagen investieren müssen.