05. - Dezember - 2025

Steigendes Regressrisiko für Manager und Berater

Entscheider und Entscheiderinnen in deutschen Unternehmen sehen sich einem wachsenden
Risiko ausgesetzt, wegen Pflichtverletzungen auf Schadensersatz verklagt zu werden. Wie der
Versicherer-Gesamtverband GDV mitteilte, mussten die hiesigen Managerhaftpflicht-Versicherer
2024 die Rekordsumme von 285 Millionen Euro überweisen, rund 27 Prozent mehr als im
Vorjahr. Die Zahl der Fälle legte um 12 Prozent zu, während die durchschnittliche
Schadenssumme um 14 Prozent auf über 115.000 Euro stieg.
Damit setzt sich ein unseliger Trend fort, den der GDV primär auf die schwierige konjunkturelle
Lage und verschärfte regulatorische Anforderungen zurückführt. Mit den zunehmenden
Insolvenzen steigt auch die Gefahr für verantwortliche Manager, Geschäftsführer und Berater,
von Insolvenzverwaltern in Mithaftung genommen zu werden. Zu den bekannten Fällen kommt
eine nicht absehbare Dunkelziffer, da nur die Beklagten Eingang in die Statistik finden, die eine
D&O-Versicherung (Directors & Officers) abgeschlossen haben.
„Wer unternehmerische Entscheidungen trifft, soll heute nicht nur ökonomisch richtig, sondern
auch juristisch unangreifbar handeln. Das immer dichtere Netz aus Pflichten, Nachweislasten
und formalen Anforderungen droht zum Hemmschuh für unternehmerisches Handeln zu
werden“, warnt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.